Wasserfilter

Ob unterwegs oder zu Hause aus dem Wasserhahn: Wasser kann verunreinigt und damit nur eingeschränkt zum Trinken geeignet sein. Erfreulicherweise können wir Verunreinigungen herausfiltern und somit unbedenkliches Trinkwasser gewinnen. Die älteste und häufigste Form der Wasseraufbereitung ist der Einsatz eines Wasserfilters.

Wasserfilter im Wasser

Heutzutage stehen leistungsfähige Filter bereit, die sich in verschiedenen Bereichen (z.B. in der Küche oder auch beim Outdoort-Einsatz) komfortabel verwenden lassen. Doch jeder Filter hat seine Grenzen, genauso wie die eigentliche Wasseraufbereitung mithilfe eines Wasserfilters. Nachfolgend erläutern wir, wo Möglichkeiten und Grenzen solcher Filter liegen. Zuvor stellen wir jedoch einzelne Filterarten vor und gehen auf deren Vorteile und Nachteile ein.

Natürlich Filtern - Vorbild Natur

Die Reinigung von Wasser via Filter ist keine Erfindung des Menschen. Böden in der freien Natur filtern täglich beeindruckende Wassermengen. Das Wasser sickert durch das Erdreich, wobei Partikel herausgefiltert werden. Deshalb ist das meiste Quellwasser auch so rein: Auf seinem Weg zur Quelle hat das einstige Regenwasser oft hunderte von Metern oder noch weitere Strecken zurückgelegt.

Die Filterleistung des Bodens wird von seiner Art bzw. den verschiedenen Schichten beeinflusst. Kräftige Sand- und Gesteinsschichten können verschiedenste Verschmutzungen einschließlich Schadstoffen herausfiltern und das Wasser zugleich mit Mineralstoffen anreichern.

Vom Mensch entwickelte Wasserfilter basieren auf demselben Prinzip. Es werden verschiedene Filtermaterialien geschichtet, um so eine möglichst optimale Filterleistung zu erzielen. Zumeist kann das Wasser den Filter mit eigener Kraft durchlaufen. Bestimmte Filter sind hingegen so feinporig, dass das Wasser mit Unterstützung von Pumpkraft hindurchgedrückt werden muss.

Kannenfilter

Die preiswerteste und damit am häufigsten anzutreffende Filterart ist der Kannenfilter, auch Tischkannenfilter genannt. Er verkörpert eine einfache Filterlösung für den privaten Hausgebrauch.

Im Kern handelt es sich um eine Kanne mit integriertem Wechselfilter. Beim Befüllen muss das Leitungswasser erst die wechselbare Filterkartusche durchlaufen. Das gefilterte Wasser sammelt sich unterhalb in der Kanne und ist quasi sofort verfügbar.

Kannenfilter punkten bei Anschaffungskosten und Bedienbarkeit. Die meisten Modelle sind vorrangig auf das Herausfiltern von Chlor und Kalk ausgelegt. Sie erzeugen ein Wasser, das besseren Kaffee und Tee verspricht.

Aus unserer Sicht gehen mit Kannenfiltern jedoch mehr Nachteile als Vorteile einher. Grund hierfür ist die schwache Filterleistung. Der Großteil möglicher Wasserverunreinigungen wird nicht herausgefiltert, wodurch sich die Wasserqualität nur geringfügig verbessert.

Darüber hinaus besteht das Risiko einer Verkeimung der Filterkartusche. Es können sich Erreger ansammeln, die während des Filterprozesses in das Trinkwasser gelangen. Außerdem sind die Kartuschen aus Kunststoffen gefertigt, die je nach Hersteller Weichmacher enthalten und in das Wasser übergehen können.

Dann wäre da noch der Preis. Die Einstiegskosten mögen zwar gering sein, aber dafür gilt es vergleichsweise oft Filterpatronen nachzukaufen. Die auf den ersten Blick teureren Filterpatronen anderer Wasserfilter können unter Berücksichtigung des Wechselintervalls günstiger sein.

Professionelle Filtersysteme

Neben Kannenfiltern existieren professionelle Filtersysteme für den Hausgebrauch. Sie sind mit besseren Filtern ausgestattet und punkten mit folgenden Eigenschaften.

  • Bessere Filterung: Durch die Verwendung mehrerer Filtermaterialien, lässt sich ein breites Spektrum an Verunreinigungen aus dem Wasser filtern. Es werden nicht nur Chlor und Kalk herausgefiltert, sondern je nach Filter außerdem Arzneimittelstückstände, Fluoride, Hormone. Mikroorganismen (Bakterien und Viren), Mikroplastik und sogar Schwermetalle. Dies führt zu einer sehr hohen Wasserqualität.
  • Höhere Filterleistung: Dank entsprechender Dimensionierung lassen sich größere Wassermengen innerhalb kürzester Zeit filtern.
  • Langes Wechselintervall: Die Nutzungsdauer ist besser. Die eigentliche Filterpatrone ist nicht schon nach wenigen Wochen, sondern je nach Modell und Wasserverbrauch nur halbjährlich oder gar jährlich zu wechseln.

Professionelle Wasserfilter gibt es in verschiedenen Ausführungen. Da wäre zunächst der Tischfilter als Standalone-Lösung (auch Auftischfilter genannt), der schlichtweg mit Wasser aufgefüllt wird und es dann umgehend filtert. Über einen Hahn wird das gefilterte Trinkwasser direkt ins Glas gezapft.

Eine weitere Ausführung ist der Einbaufilter. Er reinigt das Wasser, das aus dem Wasserhahn kommt. In der klassischen Variante wird er unterhalb der Spüle verbaut (daher auch die Bezeichnung Unterbaufilter) und ist damit nicht sichtbar. Daneben existieren Varianten, die sichtbar angebracht sind und sich auf der Spüle befinden oder am Ende des Wasserhahns (Wasserhahnfilter) befestigt werden.

Wasserfiltersystem mit Umkehrosmose-Filter

Der neben der klassischen Wasserreinigung durch einen Filter mit mehreren Schichten lässt sich Wasser auch per Umkehrosmose-Filter reinigen. Dies ist ein Verfahren, welches eine spezielle Membran und zusätzlichen Druck voraussetzt. Hier wird auf Molekülebene gefiltert, was zu besonders reinem Wasser führt. Auf diese Technologie gehen wir in einem separaten Artikel ausführlicher ein.

Grenzen eines Wasserfilters

Mit einem guten Wasserfilter lässt sich Trinkwasser in beeindruckend hoher Qualität gewinnen. Dennoch haben Filtersysteme je nach Art des Filters ihre Grenzen. Diese können erreicht werden, wenn sich ungewünschte chemische Elemente und Verbindungen im Wasser befinden. Einige davon sind so fein, dass sie sich nur schwer herausfiltern lassen. Entsprechend können Schwermetalle und andere Verunreinigungen im Wasser zurückbleiben.

Ob dieses Risiko besteht, hängt sowohl von der Qualität des Leitungswassers als auch des Filters ab. Erfreulicherweise treten derartige Wasserbelastungen selten auf. Sind sind in erster Linie ein Thema, wenn sich Quellwasser seinen Weg durch industrielle Areale bahnen muss. Ebenso wenn Leitungswasser durch belastete Leitungen fließt. Im Regelfall ist unser Leitungswasser jedoch so rein, dass Schwermetalle und ähnliche Verbindungen ein geringes Risiko darstellen.

Fazit: Wasserfilter ja oder nein?

Zwar haben Wasserfilter ihre Grenzen, doch in Summe eignen sie sich für die heimische Wasseraufbereitung sehr gut. Dieser Schritt ist auch zu empfehlen, denn obwohl wir im internationalen Vergleich gutes Leitungswasser in Deutschland haben, enthält es mehr Verunreinigungen als häufig angenommen wird. Zur Unterstützung der Gesundheit ist eine gründliche Filterung daher ratsam.

Entscheidend ist allerdings, dass die Aufbereitung von Leitungswasser mit Unterstützung durch einen guten Filter erfolgt. Daher raten wir vom Kannenfilter ab und empfehlen hingegen Modelle, die ein deutlich größeres Spektrum an Verunreinigungen aus dem Wasser filtern. Ob solch ein Filter direkt in die Wasserleitung integriert wird oder das Wasser erst in den Filter eingefüllt werden muss, ist eine Sache des persönlichen Geschmacks.

Weil die Qualität des Filters so großen Einfluss hat, sollte nicht an der falschen Stelle gespart werden. Wir meinen: Wenn schon filtern, dann richtig. Die einmalige Investition in einen vernünftigen Wasserfilter legt den Grundstein für sauberes Leitungswasser vielen nachfolgenden Jahren.

FAQ zum Thema Wasserfilter

Warum Leitungswasser filtern?

Wasserversorger haben die Aufgabe, uns mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Aber die Verunreinigungen im Rohwasser werden immer vielfältiger und komplexer (z.B. Medikamentenrückstände), weshalb die Filteranlagen der Versorger längst an ihren Grenzen angelangt sind.

Zudem besteht die Möglichkeit einer Wasserverunreinigung direkt im Gebäude. Alte Leitungen stellen eine Gefahr dar, die nicht zu unterschätzen ist. Als Folge droht unser Leitungswasser nicht immer so rein zu sein, wie oft vermutet wird. Wer es eigenständig filtert, kann die Wasserqualität verbessern bekommt so die Gewissheit, sauberes Wasser zu trinken.

Welche Folgekosten ruft der Filterwechsel hervor?

Bereits vor dem Kauf eines Wasserfilters sollte bedacht werden, dass das Ersetzen der Filtereinsätze eine Frage der Zeit ist. Je nach Hersteller und Modell können die Kosten eines Filterwechsels stark variieren. Deshalb ist es sinnvoll, die Preise für Ersatzfilter rechtzeitig zu berücksichtigen. Der Preis für eine Kartusche liegt je nach Modell ungefähr zwischen 35 bis 150 Euro.

Doch aufgepasst, es gibt Unterschiede bei der Nutzungsdauer bzw. der Wassermenge, die eine Kartusche filtern kann. Unter Umständen mag ein Ersatzfilter im Vergleich zu anderen Modellen einen höheren Preis haben, kann aber wegen langsamerem Filterverschleiß länger genutzt werden.

Auftischfilter oder Filter in der Wasserleitung - was ist besser?

Beide Wasserfiltersysteme haben ihre eigenen Vorteile und Nachteile. Ein direkt am Spültisch in die Wasserleitung integrierter Filter verspricht großen Komfort. Das Wasser, das aus dem Hahn kommt, ist grundsätzlich gefiltert. Dies führt jedoch zu einem höheren Filterverschleiß, da er auch Wasser filtert, das gar nicht zum Trinken vorgesehen ist. Andererseits nimmt er im Arbeitsbereich keinen Platz in Anspruch.

Beim Auftischfilter ist es genau umgekehrt. Er erlaubt es, das Leitungswasser gezielt nach Bedarf zu filtern. Dafür benötigt er mehr Platz und das Wasser muss immer erst eingefüllt werden. Entsprechend gilt es sich überlegen, wo die eigenen Prioritäten liegen.

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